Liebe Teilnehmende des Responsible Management Summit 2025, liebe Leser*innen,

unsere globalisierte Welt bringt Menschen und Märkte zusammen – über Kontinente hinweg. Lieferketten verbinden uns. Sie ermöglichen Wohlstand und Innovation, machen zugleich aber auch deutlich, dass mit globaler Vernetzung Verantwortung einhergeht – für Menschenrechte, Umwelt und faire Arbeitsbedingungen. Gerade in Zeiten geopolitischer Spannungen und gesellschaftlicher Umbrüche wird klar: Globale Unternehmensverantwortung ist kein “Nice-to-have”, sondern ein Fundament für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.

Ein zentrales Anliegen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist es, menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit zu fördern. Deshalb unterstützt das BMZ die gesetzlichen Regulierungen für unternehmerische Sorgfaltspflichten. Zwei Jahre nach Einführung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) ist klar, dass das Gesetz wirkt: Arbeitsbedingungen für Beschäftigte verbessern sich, Gewerkschaften werden stärker eingebunden, und Menschenrechte sind in vielen Unternehmen ein Thema auf Vorstandsebene geworden. Diese Erfahrungen zeigen, dass es auch auf europäischer Ebene eine starke Lieferkettenrichtlinie braucht.

Dabei sind Sorgfaltspflichten nicht nur eine Frage von Werten – sie lohnen sich auch wirtschaftlich. Unternehmen, die heute in verantwortungsvolle Wertschöpfungsketten investieren, legen den Grundstein für langfristige Wettbewerbsfähigkeit: Sie sichern sich zuverlässige Lieferantenbeziehungen, sind resilienter in Krisenzeiten und stärken die Reputation ihrer Marken.
Sie gewinnen das Vertrauen von Kund*innen, Investor*innen und Mitarbeitenden – und Vertrauen ist in diesen Zeiten eine sehr wichtige Währung.

Das BMZ unterstützt Unternehmen auf diesem Weg – mit Angeboten wie dem “Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte” in Deutschland, dem “EU Due Diligence Navigator” in Europa oder den “Responsible Business Helpdesks” in unseren Partnerländern. Wir unterstützen als Bundesregierung auch mehr als einhundert Multistakeholder-Plattformen wie dem “Bündnis für nachhaltige Textilien”. Diese Formate zeigen: Verantwortung gelingt im Schulterschluss – mit klarer Orientierung, starken Partner*innen und gemeinsamer Umsetzung. Denn die Herausforderungen entlang globaler Lieferketten kann niemand allein lösen. Umso wichtiger ist es, dass dieser Summit die verschiedensten Akteur*innen zusammenbringt – um unternehmerische Verantwortung im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Umsetzbarkeit gemeinsam weiterzudenken.

Lassen Sie uns diesen Summit nutzen, um voneinander zu lernen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln – und dabei nicht aus dem Blick zu verlieren: Globale Verantwortung beginnt immer bei uns selbst. Es ist jetzt an der Zeit zu handeln – nicht nur, weil es richtig ist, sondern weil es langfristig wirtschaftlich sinnvoll ist.

Ich wünsche Ihnen einen erkenntnisreichen, inspirierenden Summit!

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Bärbel Kofler

Parlamentarischen Staatssekretärin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

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Hinweis:

Das Programm zum Responsible Management Summit 2025 erhalten Sie hier.

 

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