Aus dem Förderprogramm “Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung” erhalten die TU Clausthal und die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel rund 800.000 Euro für ein gemeinsames Projekt. Dies teilte das Wissenschaftsministerium in Hannover mit. In dem Vorhaben geht es um innovative Akzeptanzforschung für nachhaltige Entwicklung.

Der Herausforderung, unser Leben und Wirtschaften ressourcenschonend zu gestalten, soll die niedersächsische Hochschullandschaft mit innovativen Forschungsansätzen begegnen. Für förderwürdige Projekte waren interdisziplinäres Zusammenwirken und überregionale Bedeutung gefragt. Begutachtet wurden die Anträge, die in der dritten und letzten Ausschreibungsrunde eingegangen waren, unter Beteiligung der Öffentlichkeit Ende Mai im Schloss Herrenhausen. Vier Forschungsvorhaben, darunter das Clausthaler Verbundprojekt, wurden schließlich ausgewählt. Das Wissenschaftsministerium und die VolkswagenStiftung stellen dafür insgesamt rund 3,9 Millionen Euro über eine Laufzeit von zumeist drei Jahren bereit. Damit summieren sich die Mittel, die seit 2014 in dem Förderprogramm bewilligt wurden, auf 28,2 Millionen Euro.

“Der Wissenschaft kommt eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft zu. Das breite Themenspektrum der bewilligten Projekte zeigt, dass die niedersächsischen Hochschulen dieser Herausforderung mit vielfältigen und innovativen Ansätzen begegnen”, sagt Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler.

In dem Kooperationsvorhaben “Innovative Akzeptanzforschung für nachhaltige Entwicklung durch Gamification” (GAME) liegt die Projektleitung bei Professor Roland Menges vom Institut für Wirtschaftswissenschaft der TU. “Wir freuen uns darüber, zu den förderwürdigen Projekten zu gehören, zumal wir hier mit innovativen Methoden an einer bedeutsamen Schnittstellte zwischen den Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit arbeiten”, so der Ökonom. In Hans-Peter Beck (Arbeitsgruppe Energieeffizienz), Daniel Goldmann (Ressourceneffizienz) und Matthias Greiff (Akzeptanzforschung zusammen mit Professor Menges) bringen sich drei weitere Clausthaler Professoren ein. Seitens der Ostfalia kommt Professor Reinhardt Gerndt (Game Design) hinzu.

Worum geht es in dem Projekt? Nachhaltigkeitsziele werden von Politik und Wissenschaft zumeist allgemein formuliert. Wie aber lassen sich diese allgemeinen Verhaltensempfehlungen, Richtlinien und Szenarien in das Verhalten individueller Personen übersetzen und ihre Entscheidungsfindungsprozesse nachvollziehen? Die Forschergruppe möchte die Akzeptanz von Nachhaltigkeitszielen erforschen. Dazu entwickelt sie ein digitalisiertes Spieledesign, bei dem sich die Beteiligten in einem “Haushalts-Nachhaltigkeits-Spiel” befinden. Die Spielenden müssen unter konkreten Rahmenbedingungen Entscheidungen treffen, beispielsweise ob sie in energieeffiziente Haushaltsgeräte investieren möchten oder sich an Recyclingsystemen beteiligen wollen. Die Wissenschaftler versprechen sich von ihrem Ansatz Erkenntnisse über nachhaltiges Verhalten von Individuen auf Basis der empirisch beobachtbaren Entscheidungsprozesse der Spielerinnen und Spieler.

 

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