In einem Kooperationsprojekt haben das Institut für Wirtschaftsethik (IWE) der Universität St. Gallen und die Nachhaltigkeitsberatung Scholz & Friends Reputation die “Landkarte des Handelns” entwickelt. Sie schafft Orientierung über konkrete Handlungsmöglichkeiten von Unternehmen, die sich glaubwürdig und nachhaltig für eine Stärkung der Demokratie einsetzen wollen.

Das Eintreten für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, die auch mutige Stimmen und konkrete Maßnahmen durch die Wirtschaft erfordert. Dafür hat das Institut für Wirtschaftsethik (IWE) der Universität St.Gallen in einem Kooperationsprojekt mit der Nachhaltigkeitsberatung Scholz & Friends Reputation die “Landkarte des Handelns” entwickelt. In ihr finden sich 17 konkrete Aktionsmöglichkeiten für Unternehmen, verteilt auf sechs Handlungsareale. So entsteht Glaubwürdigkeit und ein signifikanter Beitrag für eine offene Gesellschaft und gelebte Demokratie auch nach innen.

Unternehmertum kann nur auf der Basis profunder Unternehmenswerte realisiert werden. Sie markieren einen normativen Kompass des Unternehmerischen, denn sie sind grundlegend für strategische Entscheidungen, ebenso wie im tagtäglichen, operativen Geschäft.

Entsprechend begründet Co-Initiator Prof. Thomas Beschorner die wirtschaftsethische Notwendigkeit des Eintretens für Demokratie: 

“Demokratische Werte sind wesentlich für einen unternehmerischen Kompass des eigenen Handelns, denn eine demokratische Ordnung stellt für Unternehmen in einer Sozialen Marktwirtschaft die Bedingungen der Möglichkeiten des Wirtschaftens überhaupt dar. Ein Eintreten für Demokratie ist nicht nur in einem wohlverstandenen Eigeninteresse von Unternehmen sinnvoll, sondern auch eine Verantwortung von Unternehmen – Verantwortung in der Gesellschaft, Verantwortung für die Gesellschaft.”

 

Ein Eintreten für Demokratie dürfe aber nicht auf der Ebene von Hashtag-Kampagnen verbleiben. Nachhaltigkeitsexperte Dr. Norbert Taubken betont:

“Das vermutlich wichtigste Aktionsfeld für eine freiheitlich-demokratisch Gesellschaft betrifft Maßnahmen innerhalb des eigenen Unternehmens. Hier gilt es, antidemokratische Tendenzen nicht zu tabuisieren, sondern ihnen stattdessen aktiv und nachhaltig wirkend zu begegnen.” 

 

Die Landkarte des Handelns und weiterführende Informationen zu den Aktionsmöglichkeiten stehen unter www.unternehmen-fuer-demokratie.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.

 

Die Initiatoren:  

Prof. Dr. Thomas Beschorner ist seit 2011 Professor für Wirtschaftsethik und Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik der Universität St.Gallen.

Dr. Norbert Taubken ist Co-Gründer und seit 17 Jahren Geschäftsleiter der Nachhaltigkeitsberatung Scholz & Friends Reputation mit Sitz in Berlin und seit 2020 Partner der Agenturgruppe Scholz & Friends.

 

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